Als eine der ältesten evangelischen Freikirchen kommen die Mennoniten aus der Täuferbewegung, die zur Zeit der Reformation in Deutschland und der Schweiz entstand. Freikirchen unterscheiden sich von anderen Kirchen nicht etwa durch bestimmte Sonderlehren oder gar sektiererische Züge. Sie bejahen die gemeinsamen Glaubensbekenntnisse der christlichen Kirchen. Sie zeichnen sich vor allem durch ihr persönliches Glaubensverständnis und ihr beziehungsorientiertes Gemeindeleben aus.
- Die freie und persönliche Entscheidung für den Glauben an Jesus Christus, die Gemeindezugehörigkeit und ein verbindliches Leben in seiner Nachfolge und die Verbundenheit mit seiner Gemeinde sind besondere Anliegen. So werden in mennonitischen Gemeinden zum Beispiel keine Kinder getauft, sondern die Taufe wird als persönliche Antwort eines mündigen Menschen auf Gottes liebevolle Zuwendung verstanden. Wir erfahren persönliche Nähe zu Jesus Christus im Gebet, im Hören auf seinen Geist und sein Wort und in der Begegnung mit ihm durch unseren Nächsten.
- Darüber hinaus plädieren mennonitische Freikirchen für eine Trennung von Staat und Kirche. Obwohl wir mitten in unserer Gesellschaft leben und an ihren Herausforderungen mitarbeiten, wollen wir gleichzeitig gesellschaftskritische Fragen stellen und Alternativen suchen und leben. Vorbild für unser Gemeindeleben ist die neutestamentliche Gemeinde, wie sie z.B. in der Apostelgeschichte beschrieben wird.
- Ein besonderer Schwerpunkt der Mennoniten ist der Einsatz für Frieden und Versöhnung. So geht z. B. die Dekade zur Überwindung von Gewalt, die der Ökumenische Rat der Kirchen ausgerufen hat, auf eine mennonitische Initiative zurück. Wir empfehlen unseren Mitglieder eher einen Friedensdienst oder soziale freiwillige Einsätze zu leisten, statt sich an Kriegen zu beteiligen. Jesus fordert uns im Evangelium auf, Friedensstifter zu sein und auf Gewalt zu verzichten.
- Anstelle von Kirchensteuern finanziert sich jede unserer Kirchen ausschließlich durch freiwillige Spenden. Wir merken, wie ein offenes Herz, Freigebigkeit, Gastfreundschaft und gabenorientierte Mitarbeit uns zusammenhält und wachsen lässt.
Als mennonitische Kirche pflegen wir bewusst viele Beziehungen zu den anderen christlichen Kirchen. Wir sind Teil des Verbandes deutscher Mennonitengemeinden K.d.ö.R. und so auch in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen sowie – etwa mit der römisch-katholischen und den evangelischen Kirchen – in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland.
Unsere Gemeinde hier in Schwandorf ist aus der Regensburger Mennonitengemeinde entstanden, als einige junge Familien der Umgebung begannen, Hauskreise zu gestalten und schließlich 2005 eine eigenständige Gemeinde zu gründen. In unseren Gottesdiensten sind wir zurzeit (2019) ca. 40 Personen, mit Kindern, Jugendlichen, junge Erwachsene, Familien und Senioren. Wir treffen uns zweiwöchentlich zum Gottesdienst, an den „Anderen Sonntagen“ zu Freizeitaktivitäten, während der Woche in drei Hauskreisen und zu vielen anderen Veranstaltungen.